Samstag, 28. Februar 2015

Naturköder Bienenmade ( Wachsmottenlarven )


Bienenmaden (Wachsmottenlarven)


Eine typische Dose Bienenmaden aus dem Handel

Bienenmaden (lat. Galleria mellonella ) sind mein persönlicher Favorit was Naturköder am Forellensee betrifft!

Erstmal vorab:
Man kann so lange warten wie man will: Aus diesen Larven werden niemals Bienen!
Die von Anglern genannte “Bienenmade” ist die Larve der großen Wachsmotte, die für Imker einen Schädling darstellt!
Nicht nur Forellen lieben diese bis zu 5cm großen Köder! Falls man auch z.B. mal auf Aal angeln sollte lohnt sich der Einsatz definitiv. Es ist also kein Grund die Bienenmaden “nur” beim Forellen-angeln zu nutzen.
Und falls doch noch Köder hiervon nach einem Tag am See übrig sein sollten:
Die Halter von Reptilien (z.B. Schildkröten, Leguane) sind auch dankbare Abnehmer wenn man auf absehbare Zeit nicht mehr ans Wasser kommen sollte.
Die auf dem oberen Bild dargestellten Bienenmaden kommen aus dem Haus SA.G.IP – einem speziellem Bienenmaden-Züchter in Italien. Normalerweise ein sehr gutes Zeichen für die Qualität – aber dank der Lagerung beim Verkäufer keine Garantie, dass die Bienenmaden noch völlig “frisch sind”. Es gibt “natürlich” auch konservierte Bienenmaden diese sollen wohl auch fängig sein, jedoch habe ich diese persönlich noch nicht getestet.

Woran erkennt man nun ob eine Dose noch “gut” ist?

Wenn man eine Dose kaufen sollte: Unbedingt vorher hineinschauen! Gute Verkäufer machen das auch schon von sich aus!!!
Normalerweise sind zwischen 30-40 Stück in einer Dose was bei Preisen von 2,50€-4,00€ auch der Fall sein sollte wie ich finde.
Wenn man die Dose erst am See kauft kommt es manchmal zum “Apothekerzuschlag” – von daher vielleicht besser vorher kaufen.
Nach dem Öffnen sollte man definitiv schon mehrere Bienenmaden sehen können und wirklich bis oben hin gefüllt sein (nicht mit den Maden, sondern auch mit dem “Füllstoff”, der als Nahrungsquelle dient)
Die Larven sollten recht hell sein und (ich nenne es mal) “prall” zwischen den Fingern sein. Wenn sich die Bienenmaden innerlich weich und widerstandslos anfühlen ist das kein gutes Zeichen. Genauso wie einzelne schon dunkle Maden aussortiert werden müssen und bei frisch gekauften (die gut gelagert wurden) nicht vorkommen sollten.
Bienenmaden halten sich recht lange. Ich habe schon eine Packung nach 6 Wochen im Keller ohne Probleme nutzen können!
Bei den Temperaturen zur Aufbewahrung sollte man zwischen +3°C und +12°C bleiben. Lieber etwas kühler, da das den Alterungsprozess bremst.
Wenn man Bienenmaden auf der “Kühlung” (sei es nun ein kühler Keller oder ein einfacher Kühlschrank) holt muss man unbedingt beachten die Temperatur nur schrittweise zu erhöhen…
Aus dem Kühlschrank in den 30°C Sommer wäre alles andere als gut.
Tipp:
Wenn man seinen Köder optimal temperiert haben möchte nimmt man eine kleine Styroporbox wie eine leere Wurmdose oder die Boxen für Medikamententransporte und legt die Dose dort hinein. Auf dem Weg zum See werden die Larven wieder munter und erwachen aus Ihrer vermeintlichen Totenstarre.
Im tiefen Winter kann man einen Handwärmer in die Box packen, wie auch im Sommer ein kleines Kühlpack.
Auch Außentemperaturen von über +30°C oder unter 0° sollten so unbedingt vermieden werden – sonst hat man nicht lange Spaß am teuren Köder.
Einmal angeködert wird man feststellen, dass Bienenmaden alles andere als “quirlig” am Haken sind – für Standmontagen wie nicht aktiv geschleppt werden empfehle ich daher den Köder mit einem anderen zu kombinieren.  Zum Beispiel  eine Bienenmade und vielleicht 1-2 normalen Fleischmaden auf der Hakenspitze kombinieren!!
Da sich Bienenmaden kaum selbst bewegen sind diese am effektivsten wenn man die “aktiv” fischt. Sei es normales Schleppen oder durch die Tremarella-Methode – am Besten finde ich die rotierende “L-Form” aus 2 Bienenmaden.
Wie das genau geht sieht man in 2 Bildern unten.
Wichtig hierbei ist die Verwendung von dünn-drahtige und lang-schenklige Haken.
Optimal: Mit einer Krümmung von der Hakenspitze zur Seite für eine bessere Rotation.
Anködern von 2 Bienenmaden für die rotierende L-Form:
1. Man zieht die erste Bienenmade auf den Haken. Diese wird dann noch so auf den Haken gezogen, dass vom Haken nichts mehr zu sehen sein wird.
Hierzu mit der Hakenspitze in den “Anus” – also ganz hinten – einstechen und die Bienenmade ganz auf den Haken ziehen. Die Hakenspitze sollte die Bienenmade erst am Kopf (zu erkennen an den schwarzen Punkten und das Beißwerkzeug) verlassen.
Einfacher ist es wenn man die Bienenmade ein wenig drückt. dann ist sie etwas “praller” für den Einstich.
Das Ergebnis sollte dann ungefähr so aussehen:
Bienenmade auf dem Hakenschenkel
1. Bienenmade auf dem Hakenschenkel
Bitte nicht wundern – ich habe hier XXL Bienenmaden von SA.GI.P verwendet – bei einem 10er Haken von Owner sieht der Haken schon recht klein aus…
2. Die zweite Bienenmade umgekehrt also durch den Kopfteil aufziehen. Hierbei allerdings nicht komplett aufziehen, sondern schon zwischen den Beinchen wieder austreten. Dort ist die Haut etwas fester und reißt bei stärkeren Würfen nicht so schnell ein.
Das Ergebnis sind zwei Bienenmaden in “L-Form”, die bei Zug durchs Wasser rotieren.
2 Bienenmaden in L-Form für Rotation im Wasser am Haken
2 Bienenmaden in L-Form für Rotation im Wasser am Haken
Es gibt auch wenn die Bienenmaden nicht so prall sind wie bei meinem letzten Ausflug die Möglichkeit diese “einzuschlagen”, also die 2. Bienenmade wenn Sie nicht mehr so prall ist und kaum noch rotiert “umzuschlagen” und nochmal über die Hakenspitze zu ziehen.
Das wiederholt an so oft bis das “L” wieder schön rotiert und dem Wasser dem entsprechenden Widerstand geben kann.
Weitere Infos und vor ich denke ein Video folgen noch – auch zu anderen Arten Bienenmaden anzuködern.
Viel Erfolg damit!