Montag, 2. März 2015

Düfte für die Sinne

Gerade im Winter ist es nicht immer einfach, die Forellen für den Köder zu interessieren. 
Im kalten Wasser entwickeln sie längst nicht mehr den Appetit, den sie noch an wärmeren Herbsttagen hatten. Hinzu kommt, dass im Winter das Wasser klarer ist als zur wärmeren Jahreszeit. Auch aus diesem Grund sind die Fische vorsichtiger. Um den Angeltag erfolgreich zu gestalten, heißt es nun in die Trickkiste greifen. Dazu gehören möglichst leichte Montagen mit dünnen Vorfächern und kleineren Haken, aber auch verlockende Düfte. Und dabei hat man diverse Möglichkeiten. 

1. FORELLENTEIG

Die einfachste Möglichkeit, zusätzliche Aroma-Reize zu setzen, ist natürlich die Verwendung von bereits duftendem Teig. Verschiedene Hersteller, wie zum Beispiel Berkley oder FTM, bieten solche Teigsorten in schwimmender oder sinkender Ausführung an. Duftrichtungen sind hierbei unter anderem Pellet, Leber, Krabbe, Käse oder Knoblauch. Knoblauchteig lässt sich aber auch selber sehr leicht herstellen. Nehmen Sie einfach einen nicht duftenden Teig und mischen Sie diesem etwas Knoblauchpulver unter, schon hat der Teig den betörenden Duft, der nicht nur Vampire vertreibt, sondern auch bei eiskaltem Wetter die Forellen anlockt. Auch die Duftmarke Käse können Sie leicht selber mischen, indem Sie geriebenen Parmesan oder Hartkäse unter den Teig kneten. Die Eigenmischungen haben zudem den Vorteil, dass ich nicht an die Farbe gebunden bin, die ein bereits duftender Fertigteig hat. Hier kann ich mich frei entfalten und nur die Farbe Würzen, die an diesem Tage gerade „in“ ist. Denn auch im Winter spielt neben dem Duft die Farbe eine Rolle beim Beißverhalten der Forellen.

2. SPRAYS

Auch Naturköder‚ also Bienenmaden, Mehlwürmer, Maden oder Würmer und deren künstliche Nachbildungen („fake baits“) lassen sich aufpeppen. Eine Möglichkeit sind Sprays, die im Fachhandel angeboten Werden. Man erhält sie als „Forellenspray“, aber auch in den Duftnoten Honig oder Wurm. Aus den Karpfen- und Wels-Programmen verschiedener Hersteller lassen sich einige Spraysorten, wie etwa Halibut (Heilbutt) oder Monstercrab‚ für dasForellenangeln zweckentfremden. Einige Sprühstöße über den Köder und schon zieht er eine verlockende Duftspur durch den Angeltelch.Ein Nachteil der Sprays Iiegt darin, dass beim Einsprühen des Köders schlicht und ergreifend einiges daneben geht. Wichtig ist, dass Sie den Sprühvorgang in konstanten Abständen wiederholen, nur so bleibt die Reizwirkung erhalten.

3. KONZENTRATE

Wie es der Name schon sagt, wird beim Einsatz von Konzentraten der Köder punktgenau, also ohne Verluste‚ mit Duft versehen. Das Wohl bekannteste Konzentrat ist das Bienenmadenöl, das von verschiedenen Herstellern angeboten wird. Neu am Markt ist eine Konzentratserie der Firma FTM. Neben Bienenmadenöl werden in der Serie, die unter dem Namen Forellen Booster vertrieben wird, Wurmextrakt, Leber, Knoblauch und Halibut angeboten. Ein bis zwei Tropfen des jeweiligen Extraktes reichen aus, um dem Köder den entsprechenden Duft zu verleihen. Wie beim Spray sollten Sie nach einiger Zeit den Köder neu „parfümieren“. Allerdings wirken Extrakte länger als ein Spray, und zwar sowohl auf dem Teig als auch bei Natur- und Kunstködern. Sehr zu empfehlen sind Konzentrate, um mittels eines Teigformers Ihren Schleppteig in Form zu bringen. Tropfen Sie, bevor Sie den Teig einlegen, auf jede Seite des Formers einen Tropfen Lockmittel. Der Teig nimmt diesen Duft auf und lässt sich auch wesentlich besser aus der Form lösen.
Wann ist welcher Duft erfolgreich? Natürlich lässt sich nicht generell sagen, auf welchen Duft die Forellen am Angeltag reagieren. Man muss schon etwas probieren. Erfahrungen zeigen aber, dass es bestimmte Tendenzen bei den Duftnoten gibt. So wirkt Knoblauch an sehr kalten Tagen besonders gut. Gleiches gilt für Leber. Bienenmadenöl, Käseteig, Pelletteig‚ Forellen- und Honigspray sind eigentlich Allrounder und immer für eine Forelle gut. Heilbutt und Krabbe wirken dann am besten, wenn große Forellen im Teich ihren Rogen verlieren. Wurmspray und Wurmextrakt reizen immer wieder besonders große Forellen zum Biss. 



Quelle: Angelsee Aktuell 1 / 2015